Der deutsche Galopprennsport trauert um eine seiner größten Persönlichkeiten: Am Sonntagmorgen verstarb der frühere Erfolgsjockey und –trainer Fritz Drechsler nach schwerer Krankheit im Alter von 90 Jahren in einem Hospiz in Baden-Baden.
Noch vor einigen Monaten weilte Drechsler beim Frühjahrs-Meeting auf seiner geliebten Rennbahn Iffezheim, was zuletzt leider nicht mehr möglich war. Das badische Renndorf war seit vielen Jahren die Heimat des gebürtigen Müncheners, der als Jockey 1.523 Rennen gewann und damit zum kleinen „Club 1000“ gehörte.
Bereits 1939 konnte sich Fritz Drechsler, der seine Karriere bei Otto Krieg in München begann, im Sattel zum ersten Mal auszeichnen – auf der Theresienwiese in der Bayern-Metropole, dort wo das Oktoberfest stattfindet.
In die Elite der Sattelkünstler schaffte er es nach dem Wechsel ins Rheinland – vor allem in den Jahren für die Gestüte Röttgen und Schlenderhan und vor allem für die Trainer Albert Schlaefke und Heinz Jentzsch. Achtmal holte Drechsler das Jockey-Championat. Nur ein Triumph im Deutschen Derby war ihm nicht vergönnt. Lombard und Alpenkönig zählten zu seinen bedeutendsten Galoppern.
Auch als Trainer (in Iffezheim) gelangen ihm ab 1975 viele Treffer, insgesamt deutlich über 600. Man denke nur an den Sieg mit Justus im Bayerischen Zuchtrennen.
1990 erhielt Fritz Drechsler das Bundesverdienstkreuz – eine Auszeichnung für seine Verdienste in der Nachwuchsausbildung und als Anerkennung seiner Fairness im Sport. Drechsler wurde allseits nur „Gentleman Fritz“ genannt, als Zeichen für sein besonders charmantes Auftreten. Nun trauert die Turfgemeinde um ihren Gentleman.
Auch der dritte Renntag in der Wintersaison 2019 / 2020 auf der Galopprennbahn in Dortmund-Wambel ist auf große Resonanz gestoßen. Sieben Rennen mit insgesamt 78 Pferden treten am kommenden Sonntag, dem dritten Advent, zum „Frühschoppen“ an – denn der erste Start erfolgt bereits um 10:50 Uhr. Der Eintritt – auch für die beheizte Glastribüne – ist wie immer im Winter frei. Es ist der vorletzte Renntag des Jahres in Dortmund – vor dem großen Finale am 29. Dezember in Wambel.
Noch gut eine Woche bis zu den nächsten Wüsten-Highlights mit deutscher Beteiligung: Am 21. Dezember steuert Eckhard Saurens Say Good Buy das Qatar Derby an. Der von Henk Grewe trainierte Listensieger greift mit Andrasch Starke in diesem mit 500.000 Dollar dotierten Highlight in Doha an.
Derbysieger Laccario nimmt voraussichtlich Kurs auf Dubai. Nach Angaben des Newsletters Turf Times steuert der Gewinner des bedeutendsten deutschen Galopprennens den Dubai World Cup-Tag an, wenn alles nach Plan verläuft.